Das heute von Gärten, Wiesen und Rebland umgebene Schloss wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts von den Habsburgern gegründet. Während elf Generationen befand es sich mit seinen Gütern im Besitz der Familie Effinger. Die Schlossdomäne ist für heutige Besucher ein authentischer Erlebnisort der historischen Garten- und Wohnkultur.
Verbindung von Nützlichem und Schönem
Im 17. und 18. Jahrhundert pflegten die Effinger gute Beziehungen zum französischen Königshof. Sophie von Erlach, geborene Effinger, hat in ihren Memoiren spannende Geschichten über eigene Reisen nach Frankreich hinterlassen. Sie erzählt auch über das Leben am Hof von Versailles. Schon der Ur-Grossvater von Sophie, Bernhard von Effinger, brachte nach Bildungsreisen durch Europa und diversen Besuchen am französischen Hof viele Ideen und Bilder vom höfischen, barocken Leben in der französischen Metropole nach Wildegg. 1690 begann Bernhard den Umbau des Schlosses mit einer repräsentativen Empfangshalle und einer Fassade mit barocken Schmuckelementen. Auch den Garten gestaltete Bernhard ganz nach französischen Vorbildern. Es entstand ein Zier- und Nutzgarten, und auf der Lindenterrasse erwies ein Brunnen den Wasserspielen in Versailles die Referenz.
Mode zur Zeit des Barock
Natürlich wurde nicht nur die Männer-, sondern auch die Frauenmode von Frankreich beeinflusst. Wichtige Merkmale zur Zeit von Louis XIV war das Korsett und das weite Dekolleté: Die Verhüllung des Busens war vorbei; so erhielten die Kleider der vornehmen Damen einen grossen Ausschnitt. Zur Zeit von Sophie von Erlach orientierte man sich nach wie vor am französischen Königshof. Stilikone der Rokoko-Mode, ca. 1720 bis 1780, war Marie Antoinette, die Frau von Louis XVI.
Öffnungszeiten
April – 31. Oktober, Dienstag – Sonntag und allg. Feiertage, 10-17 Uhr.